Bianka Homm

 

Seit fast 40 Jahren leben mein Mann und ich inzwischen mit Hunden zusammen. Gerade aus dem Elternhaus ausgezogen und die erste eigene Wohnung bezogen, haben wir uns den Wunsch nach einem Hund erfüllt und so zog die Cockerspanielhündin Kessi bei uns. Schlecht beraten von einem angeblich guten Züchter und völlig ahnungslos was die Bedürfnisse eines Hundes betrifft, stellten wir schnell fest, dass wir uns das Zusammenleben mit einem Hund viel einfacher vorgestellt hatten. Innerhalb kurzer Zeit hatte uns dieser kleine Wirbelwind voll im Griff. Die Erfahrungen, die ich mit Kessi gemacht habe, hatten noch maßgeblichen Einfluss auf mein Handeln, als ich viele Jahre später selbst als Züchter aktiv wurde.

Der ältere unser beiden Söhne wurde geboren, als Kessi noch bei uns war, als der jüngere auf die Welt kam, hatten wir sie zwischenzeitlich gestorben.

 

Mit dem nächsten Hund, dem Golden Rüden Cäsar, haben wir vieles besser gemacht und hatten einen lieben Familienhund und den wohl zuverlässigsten Freund für unsere Kinder. Leider ist Cäsar im Alter von nur 6 Jahren an Krebs erkrankt und wir mussten ihn kurz darauf erlösen.

 

Schon nach kurzer Zeit reifte der Wunsch nach einem „neuen“ Hund. Ein Retriever sollte es in jedem Fall sein, nur aussehen sollte er nicht wie unser Cäsar. Nach Studium von Büchern und Besuchen auf Ausstellungen fiel die Entscheidung für einen Flat, und Anfang März 2001 zog der Flat-Rüde Malcolm, bei uns ein. Nach dem Motto ‚ein Retriever bleibt selten allein‘ verstärkte Ende 2004 die Flat-Hündin Jamie, aus der Schweiz unser Rudel.

 

Mein großer Wunsch einmal Welpen groß zu ziehen, ging dann im Juni 2008 in Erfüllung – Jamie warf neun Welpen. Die Aufzucht dieses Wurfes war eine faszinierende Erfahrung, die ich gerne noch einmal erleben wollte und so folgte zwei Jahre später unser B-Wurf. Unseren Malcolm mussten wir zwischenzeitlich, nachdem auch er sehr krank wurde, schweren Herzens im September 2009 gehen lassen. Aus Jamies zweitem Wurf blieb ihre Tochter Pebbles bei uns. Auch Pebbles hatte zwei Würfe, unser C-Wurf fiel 2015 mit drei Welpen. Im gleichen Jahr an Weihnachten mussten wir die traurige Entscheidung treffen Jamie gehen zu lassen. Aus unserem D-Wurf wollten wir dann gerne wieder eine Hündin bei uns behalten. Pebbles warf nur einen Welpen, eine braune Hündin, die ich mir so sehr gewünscht hatte und selbstverständlich blieb Neila bei uns.

 

Mit allen unseren Hunden habe ich mit Freude viele Kurse im DRC besucht und neben regelmäßigem Training immer wieder auch an Seminaren, Begleithunde-, Dummy- und jagdlichen Prüfungen wie auch Workingtests teilgenommen. Die Dummyarbeit fasziniert mich auch nach vielen Jahren immer noch, ich lerne ständig Neues hinzu und erfreue mich am Spaß, den die Hunde dabei haben.

 

Als ich angesprochen wurde, ob ich mir vorstellen könnte, Welpenkurse für den DRC zu übernehmen, habe ich gerne zugesagt. Als Züchter hatte ich oft die Erfahrung gemacht, dass gute Welpenkurse nicht immer leicht zu finden sind. Mit viel Freude habe ich nun einige Jahre in einer benachbarten Bezirksgruppe erst in Welpen-, später auch in Junghunde- und Dummyeinsteigerkursen die Teilnehmer in deren Bemühungen unterstützt, mit ihrem Hund zu einem verlässlichen Team zusammen zu wachsen. Besonders spannend ist für mich nach wie vor zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Hunde, aber auch die verschiedenen Menschen sind und daran angepasst den richtigen Weg zu finden.

 

An Fortbildungsveranstaltungen der BZG 8 konnte immer schon mal teilnehmen und nach meinem BZG-Wechsel gehöre ich seit Herbst 2019 zum Ausbilderteam. Ich freue mich auf alles Neue, sei es in puncto Weiterbildung oder dem Erfahrungsaustausch mit den anderen Ausbildern als auch im Zusammenwirken mit den Kursteilnehmern und ihren Hunden.

Mai 2020